Schweinsleder

Schweinsleder, auch als Porcleather bekannt, umfasst die gegerbte Haut von Hausschweinen (Porc) und Wildschweinen wie dem Peccary. Eine bedeutende Variante des Wildschweinleders ist das hochwertige Peccaryleder, das vor allem in der Herstellung von Handschuhen Verwendung findet. Europäisches Hausschweinleder zeichnet sich durch seinen hohen Fettgehalt aus, was es trotz geringer Behaarung besonders haltbar macht. Die charakteristische Narbung entsteht durch borstige Strukturen des Oberflächengewebes und Haarporen.

In der Bekleidungsindustrie ist Schweinsleder neben Ziegenvelour eine häufig genutzte Variante, besonders im preiswerteren Segment. Trotz seiner etwas geringeren Reißfestigkeit im Vergleich zu Lammleder wird es aufgrund seiner Kostenersparnis geschätzt. Peccaryleder hingegen, aus dem südamerikanischen Pekari gewonnen, bietet eine außergewöhnliche Weichheit und einen samtartigen Griff. Es ist jedoch anfällig für dunkle Flecken bei Kontakt mit Feuchtigkeit.

Neben der Verwendung in Bekleidung dient Schweinsleder auch als Innenfutter für Handtaschen. Aufgrund seiner Strapazierfähigkeit und Formbeständigkeit eignet es sich ideal für die Verarbeitung in gebrauchsfestem Schuhwerk. Insgesamt macht Schweinsleder etwa 5-7% der Weltproduktion von Leder aus und rangiert damit weltweit an vierter Stelle nach Rinds-, Schafs- und Ziegenleder. Trotz seiner gewissen Nachteile erfreut sich Schweinsleder aufgrund seiner Vielseitigkeit und Wirtschaftlichkeit einer breiten Anwendung in verschiedenen Bereichen der Lederindustrie.