Saffianleder


Saffianleder - Herkunft und Eigenschaften Saffianleders Saffianleder kann auch als Maroquin oder Marokkoleder bezeichnet werden. Es verdankt seinen Namen der marokkanischen Stadt Safi. Saffianleder, ist ein aus Ziegenfellen hergestelltes, sehr feines, glänzendes und festes Leder mit naturbelassenen Narben. Es ist einseitig gefärbt aber nicht lackiert. Das Saffianleder wird lohgegerbt, meist mit Sumach und aus den Fellen von Ziegen hergestellt. Es wird meist für Schuhe oder Bucheinbände genutzt und mit pflanzlichem Sumach altgegerbt, künstlich genarbt und auf einer Seite gefärbt. Nur ausgesuchte Blößen, vorwiegend südeuropäischen Ursprungs, gelangen zur Verarbeitung. Saffianleder ist nicht mit unechtem Saffian zu verwechseln, welcher aus Schafsleder hergestellt wird. Kennzeichnend für das echte Saffianleder ist das Knirschen.


Geschichte des Saffianleders Seinen Ursprung hat das Saffianleder im arabischen Raum. Seit 1749 wird es aber auch im europäischen Raum hergestellt. Damals entstand die erste Saffianfabrik im Elsass. Das Ende des 18. Jahrhunderts brachte einen Aufschwung der Saffiangerberei mit sich, der mit der Gründung der Gerberei zu Choisy in der Nähe von Paris seinen Anfang nahm. Über lange Zeit hinweg wurde sogenanntes Meschinleder aus dem Orient importiert. Dabei handelte es sich um Saffianleder, dass vor Ort nur gegerbt und getrocknet wurde, bevor man es zur Fertigstellung nach Europa brachte, wo es gefärbt, geglänzt und appretiert wurde. Saffianleder gilt von jeher als besonders feines und wertvolles Leder, was auch in der Literatur seinen Niederschlag fand. In seinem Roman „La Religieuse“ von 1750 setzte ihm der französische Schriftsteller Denise Diderot mit dem Begriff „Saffianstiefel“ ein Denkmal, mit dem er einen „Gigolo“ oder „Lebemann“ bezeichnete, der sich besonders herausgeputzt hatte und Stiefel aus Saffianleder trug.


Charakteristika und Verwendung von Saffianleder Saffianleder zeichnet sich durch seine typische Narbenstruktur aus, die durch die Technik des Krispelns erzeugt wird, bei der das Leder ganz eng in Diagonalrichtung und Narbe auf Narbe aufgerollt wird. Dadurch entsteht eine gleichmäßig überkreuzte, quasi schraffierte Oberflächenstruktur. Saffianleder fühlt sich angenehm glatt und handwarm an, wobei man die kleinen, sich überkreuzenden Falten, die durch das Krispeln entstehen, deutlich spürt. Die Farbpalette reicht von verschiedenen Braun- und Rottönen bis hin zu Schwarz. Neben seinen optischen Qualitäten, verfügt Saffianleder auch über funktionale Vorzüge. Es ist sehr formstabil, hat eine hervorragende Festigkeit und Zähigkeit und ist sehr haltbar. Dadurch genügt es höchsten Ansprüchen in Optik und Qualität und ist sehr begehrt für die Herstellung von Feinlederwaren wie edlen Taschen, feinem Schuhwerk und eleganten Brieftaschen. Aufgrund seiner Strapazierfähigkeit und Haltbarkeit wird es zudem oft für die Fertigung von hochwertigen Bucheinbänden verwendet.


Saffianleder richtig pflegen Um Saffianleder vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen, kann man es behutsam mit Fette, Ölen oder Wachsen behandeln, wobei man jedoch darauf achten sollte, das Material nicht zu überfetten, da es sonst austrocknen könnte. Lösungsmittel sind in jedem Fall zu vermeiden. Flecken kann man vorsichtig mit lauwarmem Wasser entfernen. Dies gilt allerdings nur, wenn das Leder noch neu und frei von jeglichen Alterskennzeichen ist. Wie alle Leder sollte auch Saffianleder in gut belüfteten, nicht zu trockenen und zu warmen Räumen mit möglichst gleichbleibender Temperatur aufbewahrt und keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.