Rochenleder


Rochenleder – Selten produziertes Leder Rochenleder gehört zu den Fischledern, ist ein äußerst selten produziertes Leder und wird zeitweilig für Geldbörsen, Messerscheiden, Lederetuis und Accessoires verwendet. Rochenleder kann in unterschiedlichen Farbtönen eingefärbt werden. Durch das Wegschleifen des Stachels bei der Produktion, bleibt immer eine charakteristisch helle Stelle auf dem Leder vorhanden, die keine Färbung annimmt. Die Oberflächenoptik erinnert aufgrund ihrer Härte an kleine Glasperlen. Die glasperlenartige Oberflächenstruktur lässt sich nur schwer schneiden und kann nur mit Spezialwerkzeugen bearbeitet werden. Bei der Herstellung werden zum einen die breiteren Häute der Perlrochen und die langen sowie schmalen Häute der Stachelrochen unterschieden. Rochenleder gewinnt in der heutigen Zeit immer mehr an Popularität, was an der hübschen glasperlenartigen Oberflächenstruktur liegt.


Wissenswertes zur Geschichte des Rochenleders Rochenleder wird auch Galuchat genannt. Gemeint ist damit die gegerbte Haut verschiedener Rochenarten, in seltenen Fällen auch die Haut einiger Haie. Der französische Name geht auf den im 18. Jahrhundert am Hofe Ludwig des XV. tätigen Sattlermeister Jean-Claude Galluchat zurück, der Rochen- und Haifischleder in Europa einführte. Schon damals handelte es sich um ein seltenes Luxusprodukt, das zur Verzierung kostbarer Objekte verwendet wurde. Seinen Ursprung hatte das Galuchat jedoch in Japan, wo es schon im 8. Jahrhundert für die Fertigung von Brustplatten, Handgriffen für Schwerter und Säbel, Messerscheiden und einiges mehr verwendet wurde. Im 20. Jahrhundert wurde es in Europa zudem zur Dekoration von Möbelstücken verwendet und war besonders im Art déco ein beliebtes Material um Kästchen, Schatullen, Möbel oder Miniaturen aufzuwerten. Auch heute wird es noch gern zur Herstellung hochwertiger Accessoires, Schmuckstücke, Schuhe und vielem mehr eingesetzt.


Eigenschaften und Fertigung von Galuchat Ein Erkennungsmerkmal von Rochenleder ist wie bereits angesprochen seine grobe, glasperlenartige Oberflächenstruktur, die beim Perlrochen im zentralen Rückenbereich leicht erhöht ist. Farblich ist Galuchat sehr breit aufgestellt, die Schattierungen reichen von Blau- über Gelb- und Grüntöne bis hin zu Orange-, Rot- und Violetttönen. Zudem kann das Material in zahllosen Farben eingefärbt werden. Haptisch hinterlässt Rochenleder einen harten Eindruck, wobei sich die einzelnen „Perlen“ glatt anfühlen. Zumeist wird es jedoch geschliffen, wodurch es weich und geschmeidig wird. Zur Herstellung von Galuchat aus Perl- oder Stachelrochen sind viele Einzelschritte notwendig. Dabei wird die Fischhaut zuerst abgezogen, im Anschluss gewaschen und entwässert. Der nächste Schritt ist die Reinigung, bei der die Innenseite der Haut abgeschabt und die Außenseite abgestrahlt wird. Die weitere Vorbereitung ist vom finalen Verwendungszweck abhängig. Zum Schluss wird die Haut geglättet und bei Bedarf geschliffen. Anschließend kann sie eingefärbt werden. Die Gerbung von Rochenleder erfolgt in einem vegetabilen Verfahren.


Rochenleder lagern und aufbewahren Da die Farben von gefärbtem Galuchat sehr empfindlich sind, sollte es vor Licht geschützt aufbewahrt werden. Direktes Sonnenlicht kann das Material stark schädigen und zur Austrocknung und Farbveränderungen führen. Des Weiteren ist es wichtig, auf eine konstante Luftfeuchtigkeit von 50 – 70 % zu achten.