Geprägtes Leder

Geprägtes Leder - Erklärung der Prägung von Leder

Unter dem Begriff Geprägtes Leder (Corrected Grain) versteht man ein Leder, das geprägt ist. Bei der Prägung wird das natürliche Narbenbild der Haut eines Tieres verändert, indem durch Aufpressen ein neues Narbenbild eingewalzt wird. Leder werden geprägt um ihnen eine individuelle Optik zu verleihen. Durch die Prägung mit Narbungen anderer Tiere - wie beispielsweise Krokodil- oder Straußenleder - können Lederarten eine ganz spezielle Optik erhalten. Die Prägungen sind dabei nur schwer vom Original zu unterscheiden. Die Prägung wird unter Hilfe von Walzen durchgeführt, die mit einem Druck von 300 Kilogramm die Motive auf das Leder prägen. Die Prägetemperatur liegt hier zwischen 40 und 90 Grad Celsius. Beim Prägungsprozess wird das Leder allerdings nicht angefeuchtet, weil es sonst durch die Kombination mit der hohen Prägetemperatur Schaden nehmen könnte. Ein höherer Druck und eine höhere Temperatur sorgen für eine beständigere Umformung der Fasern des Leders. Der Prägeprozess selber dauert nur 2 bis 30 Sekunden. Man unterscheidet zwei Arten von Prägungen, die Blindprägung und die Farbprägung. Bei der Blindprägung wird das Motiv ohne eine Farbschicht bzw. Farbfolie in das Leder gepresst. Bei der Farbprägung wird hingegen eine Farbfolie zwischengeschoben. Lederprägungen werden oft eingesetzt und dienen häufig zur Schadensvertuschung. Kleine Verletzungen oder Oberflächenschäden von Tierhäuten werden oft durch eine einheitliche Prägung verdeckt, wodurch schließlich der Verschnitt des Leders abnimmt, weil die komplette Haut ein einheitliches Narbenbild bekommt. In der Praxis kommen Prägungen überwiegend bei Bekleidungsleder und Möbelleder zum Einsatz.