Bally-Flexometer

Bally-Flexometer - Erklärung der Testmethode

Das Bally-Flexometer ist eine Testmethode, mit der das sogenannte Knickverhalten geprüft wird. Dabei wird geprüft, ab wie vielen Wiederholungen die Oberfläche des Leders brüchig wird bzw. wie sich die Oberfläche bei mehreren Knickungen verhält.


Methode zur Überprüfung des Dauerbiegeverhaltens leichterer Lederarten Technisch spricht man beim Bally-Flexometer-Test auch von der Prüfung des Dauerfalt- bzw. des Dauerbiegeverhaltens. Ziel ist es, die Oberflächenbeständigkeit von zugerichteten oder beschichteten Ledern zu bestimmen, nicht aber die Gebrauchstauglichkeit des Leders selbst, denn dafür wären sehr viel höhere Belastungen notwendig. Eingesetzt wird das Verfahren vor allem zur Überprüfung von Schuhledern, aber auch bei Auto-, Möbel- und Bekleidungsledern wird es verstärkt eingesetzt. Konstruiert wurde das Bally-Flexometer, das heute das genormte Dauerbiegeprüfgerät zur Überprüfung leichterer Lederarten ist, von E. Baumann.


Vorgehensweise bei der Lederprüfung Um das Knickverhalten der zu untersuchenden Lederart zu überprüfen, werden Probestücke davon in die Maschine eingespannt und im Anschluss mit einer einstellbaren Geschwindigkeit geknickt bzw. gebogen. Die Anzahl der Knickungen wird vorher aufgrund bestehender DIN-Normen festgelegt und liegt im Bereich von mehreren Tausend. Danach wird das Material wieder ausgespannt und auf seine Veränderungen hin beurteilt. Es besteht zudem die Möglichkeit, herauszufinden, wie oft das Material geknickt werden kann, bevor erste Beschädigungen sichtbar werden. Man spricht dann von der sogenannten Faltzahl. Die Ergebnisse der Messungen mit dem Bally-Flexometer sind allerdings nur bedingt auf das Verhalten des Leders beim täglichen Gebrauch zu übertragen. Bei der Übersetzung für Schuhoberleder rechnet man für eine Faltung im Flexometer mit etwa drei bis vier Schritten beim Laufen. Das würde einer Strecke von ca. 4 m entsprechen.


Weitere Verwendungsmöglichkeiten des Flexometers Das Bally-Flexometer ist, wie erwähnt, lediglich zur Messung des Dauerfaltverhaltens von leichteren Lederarten geeignet. Für dickere und weniger flexible Materialien, die man nicht in das Flexometer einspannen kann, kommt das sogenannte Dauerbiegeprüfgerät zum Einsatz. Flexometer werden zudem verwendet, um beispielsweise die Knitterfestigkeit von Textilien oder die Dauerbiegefestigkeit von Textilien, die mit Kautschuk oder Kunststoff beschichtet wurden, zu untersuchen.